Sattes Purpur-Granat, dicht in der Mitte, lila Schimmer aussen. Geniales Bouquet, viel Zedern, dunkle Frucht und eine ansprechende Tiefe aufzeigend, klare Cabernetansage in der Nase. Im Gaumen fest, dicht, aber auch besonders fein, geniale Rückaromatik. Ein absolut gigantischer Saint Pierre. So gut wie seine Jahrgänge 2005 und 2009 und somit auf der gleichen Punktezahl.
Was ist das generelle Handicap von Château Saint Pierre? Das Weingut ist viel zu wenig bekannt! Nur wenige Weinkenner wissen nämlich, dass es sich bei diesem Dornröschen-Saint-Julien um einen Quatrième Grand Cru handelt.
Die Bekanntheit eines Crus ergibt sich aus mehreren Faktoren. Aus den bisher abgelieferten Qualitäten. Da ist Saint-Pierre mehr als nur auf Kurs. Durch die (für Médocverhältnisse) eher kleine Grösse von 17 Hektaren, werden da jährlich nur so um 70'000 Flaschen produziert. Also ist sind diese Weine nur wenig im Markt zu finden. Aber es lohnt sich danach zu suchen. Und wer nicht findet, der kommt nicht darum den sagenhaften 2015er zu subskribieren. Der ist mit 19-Punkten genauso gut wie seine teureren Konkurrenten aus der gleichen Appellation.
Es war die erste Ernte im nigelnagelneuen Keller. Die neuen Installationen würden eine genaue Separation nach Parzellen erlauben und auch eine noch präzisere Selektion bei der Auswahl der Trauben.
René Gabriel: 19/20 Punkte